Ägypten Teil 1

                                                          

                                                  “Die Welt ist ein Buch, wer nicht reist, sieht nur eine Seite davon”

                                                                                                                                                                              (v. Augustinus Aurelius)

Diese Worte möchte ich meinen Berichten über unsere wunderschönen  Reisen nach Ägypten – dem Land der Pharaonen – voranstellen.                                                                                                                                                                                                                                                                         Bereits in meiner Kindheit wurde ich in einem Geschichtsbuch meines  Vaters auf die Pyramiden Ägyptens aufmerksam. Abgebildet war die größte Pyramide – die Cheopspyramide. Für mich ganz unfassbar, das Menschen vor tausenden von Jahren solche Bauwerke geschaffen haben.

Der damalige Wunschtraum, selbst einmal direkt vor den Pyramiden stehen zu können erfüllte sich viele, viele Jahre später.                                                                                                                                                                          Wir schrieben das Jahr 2000 und gelangten auf einer Kreuzfahrt über Zypern und Israel auch nach Ägypten. In Port Said gingen wir an Land und fuhren dann mit einem Bus nach Kairo.                                                                                                                                                                                                                                                               Unweit der Strasse die wir benutzten, sahen wir große Frachtschiffe – sie fuhren auf dem Suez-Kanal.

Bereits 500 Jahre v.Chr. gab es an der Stelle schon einmal eine  Verbindung zwischen dem Mittelmeer und dem Roten Meer, aber im Laufe der Jahrhunderte versandete diese Wasserstraße. Der neu erbaute Kanal wurde 1869 eingeweiht. Der heutige Suez-Kanal zwischen Port Said und  Suez hat eine Länge von 195 km und wird auf Grund seiner Tiefe von  20-40 m täglich von vielen großen Frachtschiffen befahren.                                                                                                                Die Stadt Port Said selbst entstand erst mit dem Bau des Suez-Kanals und ist heute der 2. wichtigste Hafen nach Alexandria.

Als 1. fahren wir nun nach “Giseh” zu den Pyramiden.

Es war ein unbeschreibliches Gefühl als nun für mich ein Kindheitstraum  in Erfüllung ging – ich stand vor den riesigen Pyramiden und kam mir klein und unbedeutend                                                                                                                                                                    Mitten in der Wüste, die ja direkt bis an Giseh heranreicht stehen die wohl größten Pyramiden der Welt.

 - Cheopspyramide  - Chephrempyramide -  Mykerinospyramide –

Mit ein paar Zahlen möchte ich die enorme Größe der Pyramiden veranschaulichen :

Cheopspyramide - Fläche ca. 230x230m – Höhe ursprünglich 146m -                                                                        - jetzt nur noch 137m

Chephrempyramide - Fläche ca. 215x215m – Höhe ursprünglich 143m -                                                                        - jetzt nur noch 135m

Mykerinospyramide – Fläche ca. 102x104m – Höhe ursprünglich  65,5m -                                                                     - jetzt nur noch 62m

Bei allen 3 Pyramiden hat sich im Laufe der vielen tausend Jahre die Höhe um viele Meter verringert. Die Pyramiden sahen letztendlich nicht immer so aus wie wir sie heute sehen. Im Gegenteil – sie waren im unteren Teil mit Granitsteinen und im oberen Teil mit weißen Kalksteinplatten bedeckt. An der Chephrempyramide ist an der Spitze noch ein Rest dieser Verkleidung deutlich erkennbar.                                                                                                                                                      Vor 4500 Jahren geschaffen – in späteren Jahren dann abgetragen und für die Prachtbauten der reichen Ägypter verwendet.

Wenn wir nun an der Cheopspyramide stehen, sollten wir auch einen Blick in das Museum werfen – hier wir die Sonnenbarke aufbewahrt. Bei Ausgrabungen entdeckte man das 43m lange Schiff. Es war das Transportmittel für Cheops in sein nächstes Leben.

Unterhalb der Chephrempyramide finden wir den Taltempel, hier steht der berühmte Sphinx – Bewacher der gesamten Grabanlagen.                                                                                                                                                                                                                                                                                           Der Sphinx ist 57m lang und 20m hoch, sein Körper – der eines Löwen, der Kopf aber ist der eines Menschen.

Verlassen wir nun die Pyramiden von Giseh und fahren hinein in die 18 Mio. Stadt Kairo.

Durch die Stadt brausen die Autos – aus 3 spurigen Strassen verstehen es hier die Autofahren 5 spurige zu  machen und trotzdem ist alles verstopft. Welch ein Wunder hier mit unserem großen Bus unfallfrei und ohne Schrammen zu unserem nächsten Ziel zu gelangen – dem “Ägyptischen Nationlmuseum”.

Eine reichhaltige Sammlung pharaonischer Kunstschätze erwartet uns. Eigentlich brauchte  man hier viele Tage um alles genauer betrachten zu können. Wir aber konzentrieren uns hauptsächlich auf die sagenhaften Schätze aus dem Grab des jungen Pharao “Tutanchamun”. Zu  sehen sind der goldene Sarg, die Goldmaske, viel Schmuck, Goldmöbel und Zierrat – halt alles das, was man damals glaubte, das es der König im nächsten Leben brauche.                                      Es sind unvorstellbare Schätze und es ist gut, das die Menschheit die Möglichkeit hat alles zu bestaunen.

Für diesmal nehmen wir Abschied von “Tutanchamun”, aber nicht ohne das Versprechen noch einmal nach  Ägypten zurück zukehren und uns dann im “Tal der Könige” seine Grabkammern anzusehen.

Mit unsagbar vielen neuen Eindrücken verlassen wir Kairo und fahren wieder zurück nach Port Said zu unserem Schiff.

 

 “Die Welt ist ein Buch, ..........”

                                                                         sagte einst Aurelius

Wir schlagen eine neue Seite in diesem Buch auf und kommen wie im Jahr 2000 versprochen noch einmal in das Land der Pharaonen.

Mit der “Air Berlin” fliegen wir von Berlin über Nürnberg, überfliegen dann  München, Salzburg, entlang der Dalmatinischen Küste geht es weiter über Kreta und Alexandria.Plötzlich ist aus dem Flugzeug nach dem Meer die große Wüste zu sehen und  mittendrin der Nil und rechts und links von ihm ein grüner Streifen – das fruchtbare Land. Wir landen in Luxor bei einer Außentemperatur von +40°C, in Berlin waren es früh um 4°°h  –0,5°C, ein ganz schöner Temperaturunterschied.

In einem klimatisierten Bus fahren wir vom Flugplatz zur Anlegestelle  unseres Hotel-Schiffes der “Queen Nefer”. Die Matrosen stehen schon bereit um unser Gepäck in die Kabinen zu bringen.Ab 16°°h ist Tea-Time auf dem Sonnendeck – 1. Möglichkeit, die Mitstreiter der nächsten Abenteuer zu beäugeln.

Beim 1. gemeinsamen Abendessen finden sich dann an unserem Tisch weitere 6 Reisende ein und so wird die 8er Bande oder auch Nil-Gang geboren. Bevor ich in meinem Bericht fortfahre ein Wort zu uns 4 Paaren, wir kamen aus Nord – Süd – Mittel- und West – Deutschland zusammen und wurden eine eingeschworene Runde für die gesamte Reise auf dem Nil sowie dem  anschließenden Badeaufenthalt in Hurghada. Dafür unseren herzlichen Dank an die neugewonnenen Freunde.

Jetzt aber möchte ich im weiteren über unsere Nilkreuzfahrt berichten. Sie führte von Luxor bis Assuan und wieder zurück bis Luxor.Wenn wir von Luxor sprechen, so meinen wir das einstige Theben.Der Nil teilte Theben in Ost- und Westtheben, das bedeutete in vorchristlicher Zeit

 - Theben Ost “Stadt der Lebenden” -  Theben West “Stadt der Toten”.

Gleich am 1. Morgen hieß es frühzeitig aufstehen – warum nur fragten die Meisten – die Erklärung dafür – später.Ziel unseres 1. Ausfluges in Luxor war das “Tal der Könige” in Theben-West. Schon von weitem nicht zu übersehen die “Memnon-Kolosse”. Diese – aus je einem Stein gehauenen Giganten mit  einer Höhe von 18m bewachten einst einen heute völlig zerstörten Totentempel.

Weiter geht es ins “Tal der Könige”, um dreisten Grabräubern (diese gab’s schon zu damaliger  Zeit) zu entgehen ließen die Pharaonen und Noblen jener Zeit ihre Grabstätten in einem versteckten, zerklüfteten Gebirgstal anlegen.Das Gelände empfängt uns blendend hell, staubtrocken und in völliger Sonne, nur gut dass wir unsere Hüte und die Wasserflaschen nicht vergessen haben.                                        

Bisher sind ca. 70 Gräber bekannt, aber man vermutet noch weit mehr.Große Schätze können wir hier nicht bewundern, aber die Grabdekorationen sind ganz unbeschreiblich und äußerst gut erhalten. Es erstaunt wenn wir an die vielen tausend Jahre denken die diese Gräber alt sind, aber die damals verwendeten Mineralfarben sind die Erklärung dafür. Um all dies zu erhalten werden die Grabstätten für die vielen Touristen immer im Wechsel geöffnet, denn Atem und Schweiß würden doch letztendlich Schaden anrichten.

Durch Zufall wurde 1922 unter dem Grab von Ramses VI. der Eingang zum Grab von “Tutanchamun” entdeckt. So war es den Grabräubern früherer Zeiten verborgen geblieben und wir bekamen  Kenntnis von den Grabbeigaben für die Pharaonen. Die Gruft ist im Vergleich zu den anderen Königsgräbern nur klein. Aber wenn wir uns an die im Museum in Kairo gesehenen Grabbeigaben erinnern, können wir uns  vorstellen welche Reichtümer in den großen Gräbern vorhanden waren.

Weiter geht nun unsere Fahrt nach “Deir el Bahari” – vor der steilen Felswand steht der Terrassentempel der “Hatschepsut”. Diesen Platz hatten die Königin und ihr genialer Architekt “Senenmut” mit Bedacht gewählt. Hatschepsut war der einzige weibliche Pharao.Von weitem erscheint uns der Tempel als ein Ganzes – erst wenn man direkt davor steht – erkennt man, dass der Tempel aus 3 übereinanderliegenden Terrassen besteht. Es ist schon ein imposantes Bauwerk das “Senenmut” erdacht und gebaut hat.

 

Der Rest des Tages gilt dem Ausruhen, wir sitzen bei Bier und Wein usw. auf dem Sonnendeck und genießen die an uns vorbeiziehende Nillandschaft oder kühlen uns im Pool ein wenig ab. Am Abend erreichen wir Edfu und werden hier übernachten.

In Edfu wollen wir uns nun einen der besterhaltenen Tempel anschauen. Vom Schiff werden wir diesmal mit Kutschen (recht abenteuerlich) zur Tempel-Anlage des mächtigen  Gottes Horus gefahren. Der große Tempelbau wurde 237 v. Chr. begonnen und 180 Jahre hat man daran gebaut. Beeindruckend der Pylonturm mit einer Breite von 64m und 36m Höhe.

32 Säulen mit verschiedenen Pflanzenkapitellen umstehen den großen Hof. Wer das Innere des Tempels betreten will muss den Tempelwächter Horus passieren, einen streng  dreinblickenden Falken aus schwarzem Granit.

10³°h sind wir wieder auf dem Schiff und fahren weiter bis Kom Ombo. Malerisch, dicht am Ufer des Nils steht  der Doppeltempel – geweiht dem falkenköpfigen Horus und dem krokodilköpfigen Sobek. Wir konnten diesen Tempel zu Fuß erreichen und hatten so Gelegenheit uns noch etwas weiter umzuschauen.

Nachdem alle wieder an Bord sind legt die “Queen Nefer” ab und wir schwimmen weiter nach Assuan.

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