Südtirol

Martelltal -  Vintschgau  - Südtirol

 

Mal wieder zog es uns in die Ferne.

Bekanntlich hat auch der September seine schönen Tage, es ist nicht mehr so heiß wie in den Sommermonaten und der Herbst streckt seine Fühler aus und es beginnt die herrliche Laubfärbung.

Wir buchten also eine Busreise ins “Martelltal”. Zuerst wurde einiges Kartenmaterial studiert – wo ist das Reiseziel, denn  bekannt war uns nur, dass die Fahrt über den Fern- sowie den Reschenpaß ginge. Mit diesen Hinweisen war das Ziel schnell gefunden – also Südtirol – ein Seitental des Vintschgau.

Ein Hauch von Süden liegt über der nördlichsten Provinz Italiens, die vieles ideal verbindet: mildes Klima, viel Sonne, gewaltige Gebirge und lebhafte Städte.

Südtirol wird im Norden von den Alpen, im Osten von den Dolomiten und im Westen vom Ortler-Massiv begrenzt. Südtirol ist eine  autonome Provinz von Italien mit eigenem Parlament und Regierung. Heute sind ca. 30% der Bewohner italienischer Abstammung. Daher verwundert es uns auch nicht - alle Städte- sowie Straßennamen sind zweisprachig, d.h. in deutsch und italienisch.

Ein Bus voll reiselustiger, erwartungsfroher Mitfahrer startete in den frühen Morgenstunden. Wir fuhren in südl. Richtung über die A9 Richtung Nürnberg, München, Garmisch- Partenkirchen. Von hier aus ging es dann in die Berge über den Fernpaß mit 1210m und den Reschenpaß mit 1500m, entlang dem Reschensee. Vor uns waren schon die hohen Berge  der “Ortlergruppe” mit über 3000m Höhe zu sehen. Wer solche Berge noch nicht gesehen hat, der fragt sich wohl nicht zu unrecht: “Wie ist so etwas nur entstanden”?

Nun kommen wir im Vintschgau an und staunen nicht schlecht, soweit wir blicken können sehen wir Apfelbäume. Noch sind sie nicht abgeerntet und lassen uns erahnen welch ein Blütenmeer es hier im Frühling geben muß. Viele der herrlichen Äpfel werden auch von uns in Deutschland verspeist und immer, wenn ein Marienkäfer auf der Verpackung ist, dann wissen wir – diese Äpfel kommen aus der Gegend zwischen Schluderns und Meran.

Die herrlichen Bilder der letzten km haben uns die lange Anreise etwas vergessen lassen und dann ist auch schon das Hotel erreicht und wir werden freundlich begrüßt.

1. Tag:Nach einem guten Frühstück wurde das “Martelltal” bis zu seinem Ende erkundet. Vor dem Hotel erwartete uns ein Bus – sein Kennzeichen waren herrliche rote Erdbeeren. Auf unserer Fahrt entlang der “Plima” bis zum Talende an den Gasthöfen “Schönblick” und “Enzianhütte” auf 2050m über eine steile  Serpentinenstraße werden wir auch über die Bedeutung der “Erdbeeren” am Bus aufgeklärt. Das “Martelltal” ist das höchst gelegene Erdbeeranbaugebiet in Europa.  Bis in eine Höhe von 1800m gedeihen hier die herrlichen Früchte. Auf Grund des  milden Klimas können sie bis in den Oktober hinein geerntet werden.                                                                     

Am Gasthof “Enzianhütte” verlassen wir erst einmal den Bus und genießen den herrlichen Tag. Die Sonne scheint und taucht alles in die herrlichsten Herbstfarben. Ein gemütlichen Spaziergang führt uns bis zum “Paradies”, einem ehemaligen feudalen Hotel das jetzt nur noch eine Ruine ist.

 Schade, denn die Landschaft ist einfach toll und vor allem die Aussicht zur “Zufallhütte”. Später geht es mit dem Bus wieder abwärts vorbei an dem großen “Zufritt-Stausee” der in den 50ger Jahren erbaut wurde. Die “Plima” obwohl nur ein Bach war im Laufe der Geschichte öfter die Ursache für größere und kleinere Wasserkatastrophen. So war der Bau des Staudamms eine gute Entscheidung. Der Staudamm ist ca. 80m hoch, 80m lang und staut 6,5 Mill.m³ Wasser. Bevor wir unser  Hotel wieder erreichen nochmals eine Verschnaufpause, diesmal gibt es köstlichen Kuchen und Kaffee den wir uns alle schmecken lassen.

2. Tag heute fahren wir durch den “Vintschgau” über den “Reschenpaß” nach  “Samnauen”, einer schweitzer Enklave mit zollfreien Einkaufsmöglichkeiten. Wieder meint es der Wettergott recht gut mit uns, denn nach unserem Einkaufsbummel  konnten wir auf der Terrasse eines Hotels sitzen und gemütlich unseren Cappuccino trinken und das mit dem Blick auf riesig hohe Berge. Anschließend fuhren wir durch das “Inntal”, dann über den “Ofenpaß” (2149m) bis “Glurns”. Glurns ist seit 700 Jahren die kleinste Stadt Südtirols. Der Ort ist noch heute vollständig von einer  original erhaltenen Ringmauer umgeben. Hier war bis 1931 ein eigenen Landgericht ansässig.

 Nach einer Legende wurden hier im Mittelalter einmal die ortsansässigen Mäuse anläßlich einer Plage angeklagt. Der Pflichtverteidiger plädierte jedoch auf Schuldunfähigkeit. So wurden die Mäuse lediglich dazu verurteilt  die Stadt zu verlassen. Dies taten sie dann auch unverzüglich ! oder ?

                      

3.Tag: Wer Urlaub in Südtirol macht, sollte auf alle Fälle auch seiner Hauptstadt “Bozen” einen Besuch abstatten. Im Zentrum – der Waltherplatz mit dem Denkmal  des Minnesängers “Walther von der Vogelweide”.

An der Südseite des Platzes steht die Dompfarrkirche mit glasierten, vielfarbigen  Dachziegeln und einem filigranen Glockenturm. Weiter kann man über den Obstmarkt bummeln, er inszeniert werktags eine wahres Fest der Sinne, hier wird  klar das wir uns in einem sehr fruchtbaren Landstrich zwischen “Eisack und Etsch” befinden. Für heute verlassen wir Bozen und fahren hinauf zum “Ritten”. Hier wollen  wir uns die sagenhaften “Erdpyramiden” gegenüber dem “Schlern” ansehen. Bereits im 15 Jh. wurde zum ersten Mal über sie geschrieben. Die Gruppe bei Lengmoos ist wohl die größte und malerisch schönste. Sehenswert sind sie wirklich, diese von Wind und Wetter bizarr geformten Erdpyramiden aus eiszeitlichem Moränenlehm. Der obenauf liegende große Stein schützt seine Pyramide vor Regen und Schnee. Nach einer gemütlichen Cafe´-Pause geht unsere Fahrt zurück zum Hotel.

                    

4. Tag heute steht nun die “große Dolomiten-Rundfahrt” auf unseren Tagesplan.  Zuerst fahren wir wieder Richtung Bozen, dann ein Stück die alte Brennerstraße, nun ab und die Serpentinenstraße aufwärts bis Kastelruth. Zwar werden wir nicht von den berühmten “Kastelruther Spatzen” begrüßt, aber ihren wunderschönen Heimatort schauen wir uns an. Nicht weit liegt auch die größte Hochalm Europas die “Seiser-Alm”. Sie breitet sich auf ca. 60 km² zwischen “Grödnertal, Schlern und  der Langkofelgruppe” aus und ist wohl eines der bekanntesten Wintersport- und Wandergebiete Europas. Im Sommer farbenprächtiger Blumenschmuck und im Winter ein glitzernder Schneeteppich sind die Attribute welche die “Seiseralm” weltberühmt gemacht haben. Im Anschluß fahren wir nun durch das Grödnertal mit seinen ebenfalls berühmten Orten – wie St. Ulrich, St. Christina und Wolkenstein. All diese Orte sind wunderschön gelegen und haben eins gemeinsam, sie sind für ihre  Holzschnitzkunst berühmt. Es gibt viele Geschäfte die diese Kunstwerke anbieten und man kann sich nur sehr schwer entscheiden. St. Ulrich ist darüber hinaus auch  weltweit bekannt, nämlich durch “Luis Trenker” der in dem einst kleinen Ort geboren wurde. Aus dem Tal geht es nun wieder aufwärts bis zum “Sellapaß” auf 2240m. Von hier haben wir herrliche Ausblicke auf die “Marmolada” und den “Langkofel”, im Tal weit unten erblicken wir “Canazei”. Im Ort angekommen wird  erst einmal kräftig durchgeatmet und dem Fahrer gedankt, das er uns so sicher über  die Straßen mit den vielen Kurven gebracht hat.                                                                                                                             Durchs “Fassatal” dann recht ab über den “Karerpaß” vorbei am Karersee und dem berühmten “Grand Hotel Karersee” – in dem viele Berühmtheiten, wie z.B.  “Kaiserin Sissi” logierten. Von hier geht’s es dann durch das “Eggental”, eine tolle Schlucht durch die wir fahren. Vorbei an Bozen und Meran erreichen wir dann auch  bald unser Hotel.                                                                                 

5. Tag was wäre eine Aufenthalt in Südtirol ohne in Meran gewesen zu sein. “Meran” ist eine traditionsreiche Kurstadt mit südlichem Flair. Bereits im frühen  19 Jh. kamen die 1. Kurgäste, Adlige aus ganz Europa – hierher. Auch zu unserer  Zeit kann man hier gut kuren und Langeweile braucht niemand zu haben. Es gibt viel zu sehen und die herrlichen Promenaden sorgen zu jeder Zeit für Abwechslung. Abwechslung bieten aber außerdem die “Landesfürstliche Burg”, das Theater sowie der “Botanische Garten”.                                                                                                                Wir begannen unseren Besuch in Meran mit einem ausgedehnten Bummel über den Markt. Neben Textilien u. Schuhen, Obst und Käse gab es natürlich den berühmten “Südtiroler Speck” (zudem wir Schinken sagen) zu kaufen. Zum Abschluß noch einen Spaziergang über einen Teil der Promenaden die rechts und links der                                                                                                                                Wieder zurück in unserem Hotel erwartet uns bereits eine im Sonnenschein gedeckte  Kaffeetafel. Am Abend hieß es leider Koffer packen – am nächsten Morgen ging es wieder nach Hause

 

 

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