„Serra San Bruno“
Diesmal fahren wir nach Norden um dann aber Richtung Hochebene abzubiegen. Weiden-, Buchen- und Pinienwälder erwarten uns in dieser Region. Ziel unserer Fahrt ist „Serra San Bruno“ eine kleine Bergstadt. Erstaunlich bei der Größe der Stadt ist für uns, dass sie ingesamt über 7 Kirchen hat. In einer von ihnen ist heute eine große Leinwand montiert und es wird für die Gläubigen die Beerdigungszeremonie von Papst „Paul II.“ übertragen. Bekannt und berühmt wurde der Ort aber durch das in der Nähe befindliche Kloster „La Certosa“, dieses wurde Ende des 11. Jh. von dem aus Köln stammenden Mönch Bruno gegründet. Es ist ein aktives Kloster und nur durch die Besichtigung des Klostermuseums erhalten wir einen Einblick in die strenge Isolation in der die Mönche hier leben. Es handelt sich hier um den „Kartäuser-Orden“ wo die Mönche in der Stille ihrer Zelle jeden Tag für die Rettung der gesamten Menschheit beten. Ihre Tage verbringen die Mönche schweigend, sollten sie z.B. einen Arzt benötigen bedienen sie sich des geschriebenen Wortes. Der wohl weltweit bekannteste Insasse des Klosters war jener Pilot, der durch einen Knopfdruck die 1. Atombombe auf Hiroshima abgeworfen hat. Er lebte hier mehrere Jahre in stillem Gebet bis zu seinem Tod. Wenige 100m von der Kartause entfernt liegen in einer Waldlichtung ein kleiner See sowie das kleine Kirchlein „S. Maria del Bosco“. Im Wasser des Sees befindet sich eine Statue die den knienden S.Bruno darstellt. Nach der Legende soll man dort die Knochen des heiligen Bruno gefunden haben. Nach der Verlegung in die Abtei begann an jener Stelle die Quelle zu sprudeln.
Auf unserer Rückfahrt zum Hotel genießen wir die herrliche Aussicht, die wir von der Höhe kommend auf das Meer haben.
„Pizzo“
Nicht weit von Tropea entfernt befindet sich „Pizzo“. Ein Ausflug hierher ist eigentlich ein Muß für alle Besucher dieser Region. Nur hier kann man das echte und weltberühmte „Tartufo-Eis“ essen. Nicht einmal 50m über dem Meer liegt dieser romantische Ort auf einem steilen Klippengebirge. Viele Treppengänge und schmale Gassen führen in den Ortskern. Hier herrscht ein reges Treiben von einheimischen, italienischen und ausländischen Touristen.Auf der fast autofreien Piazza finden wir viele Straßencafes und Terrassenrestaurants. Hier läßt es sich gut bei einem Eis, frischem Fischgericht oder einer typischen Pizza sitzen und dem Menschengetümmel zuschauen. Am Ende der Piazza, auf einem Felsvorsprung hoch über dem Meer steht die alte Burg der Aragonier, erbaut im 15. Jh. von „Ferdinand I v. Aragon. Heute beherbergt sie ein historisches Museum.
1815 wurde hier Napoleons Schwager „Joachim Murat“, seinerseits König von Sizilien, nach längerer Gefangenschaft erschossen. Das war das Ende der französ. Fremdherrschaft über Süditalien. Auch der Thunfischfang, vor allem im Mai/Juni machen den Ort berühmt. In den Sommermonaten wird hier ein großes Seefest,sowie alljährlich ein Künstlerwettbewerb veranstaltet.
Nur wenige Kilometer nördlich von Pizzo befindet sich die „Chiesa di Piedigrotta“, eine unterirdische kleine Felsenkapelle mit zahlreichen Sandsteinskulpturen. Die Kapelle wurde vor vielen Jahrhunderten von Seeleuten aus Dankbarkeit für die Rettung aus Seenot errichtet.
„Wochenmarkt in Tropea“
Zum Abschluß unseres Aufenthaltes nach all der großen Kultur nun die kleine. Wir besuchen den Wochenmarkt in „Tropea“, hier gibt es gleich 2 von der Art, nämlich den Obst- und Gemüsemarkt sowie Textilmarkt. Gewühlt wird hier genau wie auf allen Märkten der Welt.
Zu einigen besonderen Erzeugnissennoch ein paar Worte.
Aus den hier überall wachsenden Zitronen wird der köstliche süditalienische Likör „Limonzella“ hergestellt, dass er gut schmeckt hat das mitgebrachte und ausprobierte Rezept bestätigt.
Zwei weitere Spezialitäten aus Tropea sollen auch nicht unerwähnt bleiben. Da sei als 1. die „rote Zwiebel“, schon die Phönizier sollen sie angebaut haben. Was uns auffällt ist die rotlila Farbe der Schale, sie hat einen milden Geschmack und – hurra – beim Schälen tränen die Augen nicht. Als 2. die „Nduja“ – typisches Produkt der Region um Tropea – ist eine feste Wurst und besteht aus fein gehackten Schweinefleisch vermischt mit viel scharfen Paprika – das ergibt die rote Farbe und den pikanten Geschmack.
Nach vielen schönen Tagen fliegen wir wieder zurück nach Berlin.